Neben Experten mit einer akademischen Ausbildung, sind Fachkräfte und Spezialisten mit einer Ausbildung bzw. anschließenden Weiterbildung gefragter denn je in Unternehmen: Schaut man auf die gesuchten Qualifikationen, so fällt auf: Seit 2021 ist neben dem Expertenniveau (mit akademischen Ausbildung) die Nachfrage nach beruflich aus- oder weitergebildeten Personen um mehr als 200 Prozent rasant angestiegen. Auch bei Fachkräften mit einer beruflichen Ausbildung nimmt die Fachkräftelücke zu (Quelle: KOFA-Studie).
Wo werden digitale Kompetenzen benötigt? Nahezu überall! Dies macht den Durchblick zu einer Herausforderung. Einen Gesamtüberblick aller Berufsbilder gibt die Bundesagentur für Arbeit (Entdeckerwelt Berufsfelder).
Wir geben hier einen Überblick über Berufsfelder, in denen Quereinsteiger:innen mit einer Weiterbildung einen Arbeitsplatz in der digitalen Wirtschaft finden können: Das ist möglich zum Beispiel in den klassischen Feldern der IT: In der App-Entwicklung, der Datenanalyse, im Bereich Cloud, in der Systemadministration, dem Webdesign oder in der IT im Gesundheitswesen bzw. der Industrie. Das ist aber auch möglich in inzwischen digitalisierten Berufsfeldern: Im digitalen Personalwesen, dem Vertrieb, der Produktion oder im Marketing.
Mit der weitreichenden Präsenz von Smartphones und Tablets im Internet hat die Nutzung von Apps im Alltag stark zugenommen. Daraus folgt, dass die professionelle Entwicklung von Anwendungen eine immer wichtigere Rolle einnimmt und einen maßgeblichen Wachstumstreiber darstellt.
Die steigende Nachfrage nach Apps erfordert qualifizierte App-Entwickler:innen: Sie sind für die Konzeption, Entwicklung und Optimierung von Apps verantwortlich.
Hier bieten sich spannende Möglichkeiten für Quereinstiege mit Experimentierfreude.
Cloud Spezialist:innen fokussieren sich auf die Gestaltung, Implementierung und Wartung von Cloud-Infrastrukturen für Unternehmen. Sie sind verantwortlich für die Analyse der Bedürfnisse der Organisation, die Auswahl geeigneter Cloud-Lösungen und die Umsetzung entsprechender Strategien. Die Hauptaufgaben umfassen die Sicherstellung der Effizienz, Skalierbarkeit und Sicherheit der Cloud-Plattform. Sie arbeiten an der Integration verschiedener Cloud-Services, führen Optimierungen durch und kümmern sich um regelmäßige Wartung und Aktualisierungen.
IT-Fachkräfte Cybersecurity & Systemadministration beschäftigen sich mit der Implementierung, Überwachung und Optimierung von Sicherheitsprotokollen, um die IT-Infrastruktur vor Bedrohungen zu schützen. Dabei werden Schwachstellen identifiziert, Sicherheitstests durchgeführt und die Sicherheitssysteme kontinuierlich angepasst.
Ein Data Analyst wertet verschiedene Daten aus und entwickelt Konzepte und Handlungsempfehlungen auf Basis der Daten. Daten-Analysten werden vor allem dort gebraucht, wo viele Daten anfallen – also in Unternehmen, die hauptsächlich im Internet unterwegs sind. Sie machen sich mit den wichtigsten Technologien und Methoden der Datenanalyse vertraut. Neben der Programmierung in Python (insb. Pandas & NumPy) erlernen die Teilnehmenden SQL und JSON sowie den Umgang mit Excel, PowerBI, Google Analytics und GIT. Das Erlernte wird im Rahmen von Projekten in die Praxis umgesetzt. Absolventen arbeiten nicht nur in innovativen Technologie-Startups, sondern helfen auch bei der Digitalisierung in Mittelstandsunternehmen und Großkonzernen.
Der Schwerpunkt des Digital Sales Managements liegt in der Entwicklung und Umsetzung von Verkaufsstrategien für digitale Produkte oder Dienstleistungen. Zu den Hauptverantwortlichkeiten gehören die Identifizierung neuer Geschäftsmöglichkeiten, das Führen von Verkaufsteams, das Erreichen von Umsatzzielen und die Pflege bestehender Beziehungen zu Kund:innen. Sie erstellen aufschlussreiche Marktanalysen, gestalten überzeugende Sales Pitches und nutzen CRM-Systeme effektiv.
Fachkräfte im digitalen Personalmanagement spielen eine zentrale Rolle in der Transformation des Personalwesens (Human Ressources). Der Fokus liegt auf der Gestaltung innovativer Strategien, um das Personalwesen der Zukunft zu prägen.
Mithilfe von entscheidenden digitalen Fertigkeiten wird die Digitalisierung im Personalmanagement proaktiv umgesetzt. Ihre Expertise ermöglicht es, innovative HR-Tools und -Methoden anzuwenden, die eine effektive Personalverwaltung in einer zunehmend digitalisierten Arbeitswelt gewährleisten. Die Verantwortung liegt darin, digitale Lösungen für die Personalbeschaffung, -entwicklung und -bindung zu entwickeln sowie diese erfolgreich in die Unternehmenspraxis zu integrieren.
Die Stelle als IT-Fachkraft für Industrie 4.0 bietet eine aufregende Möglichkeit, die digitale Transformation in der Industrie zu gestalten. Industrie 4.0, die Vereinigung von IT und Digitalisierung in der Industrie, basiert auf modernsten Technologien wie Künstlicher Intelligenz, dem Internet of Things oder Robotik.
Das Hauptziel besteht darin, Prozesse effizienter, flexibler und individueller zu gestalten. Dabei spielt die Umwandlung traditioneller Herstellungs- und Industrieprozesse in smarte und vernetzte Arbeitswelten eine entscheidende Rolle. Dieser Wandel führt zu einer hohen Nachfrage an Fachkräften, die in diesem innovativen Bereich tätig werden möchten.
IT-Berater:innen für Medieninformatik und Online Marketing lernen die Integration von Medieninformatik und Marketingstrategien. Sie werden in der Gestaltung und Optimierung von Webpräsenzen geschult und erwerben Kenntnisse in der Entwicklung digitaler Werbestrategien. Ihre Fähigkeiten umfassen die technische SEO, Analytik, Content-Erstellung, Social Media und Performance-Werbung. Sie sind auf E-Commerce fokussiert und lernen, wie die Conversion-Raten optimiert werden.
Fachkräfte für IT-Systemadministration beschäftigen sich hauptsächlich mit der effizienten Verwaltung sowie der kontinuierlichen Wartung von Netzwerk- und Computersystemen. Ihre Tätigkeit umfasst die ausführliche Planung, Installation und Pflege der IT-Infrastruktur, die die Basis für reibungslose betriebliche Abläufe in Unternehmen bietet. Fachkräfte der IT-Systemadministration können zu Expert:innen im IT-Support, Verwalter:innen von Systemen und Netzwerken sowie Betreuer:innen von IT-Applikationen in klinischen Systemen werden.
Java-Entwickler:innen entwickeln Web-Anwendungen oder Apps. Im Gegensatz zu anderen Programmiersprachen arbeiten sie mit Programmbibliotheken, in denen fertige Software-Bausteine gespeichert sind, um neue Anwendungen zu entwickeln. Damit dies gelingt, ist eine Analyse der Wünsche und Ziele des Kunden nötig. Im Gespräch mit dem Kunden werden die Anforderungen ermittelt. Ein Hauptziel ist es, dass die entstehende Anwendung vom Kunden leicht zu bedienen ist. Denn im Normalfall werden die Programme nicht von IT-Spezialisten, sondern von Menschen ohne Programmierkenntnisse eingesetzt. Dann wird das neue Programm getestet. Abschließend wird das neue Programm in die bestehende Systemlandschaft des Kunden integriert.